Kinder und Jugendliche

Unsere Ergotherapeutin vermittelt durch spielerisch gestaltete, grob- und feinmotorische Aktivitäten sensomotorische Erfahrungen. Sie verfolgen so das Ziel, die motorischen, perzeptiven, psychosozialen und kognitiven Kompetenzen des Kindes zu verbessern. Dies geschieht durch gezielt ausgewählte Therapieangebote. Unsere Ergotherapeutinnen unterstützen und beraten ebenfalls bei einer notwendigen Hilfsmittelversorgung.

Behandlungsfelder sind unteranderem:

  • Allgemeinen Wahrnehmungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen
  • Autismusspektrumstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Lern- und (Teil-) Leistungsstörungen
  • ADHS, ADS und Hyperaktivität
  • Unklare Händigkeitsentwicklung
  • Entwicklung und Verbesserung der Koordination/Bewegung sowie der Grob-, Fein- und Graphomotorik

Zur Behandlung bieten wir folgende Konzepte und Behandlungsmethoden an:

  • Sensorische Integrationstherapie
  • Intra-Act-Plus nach Dr. Fritz Jansen
  • Psychomotorik
  • Händigkeitstestung nach Ute Steding-Arbrecht und STEHN
  • „Attentiones“ Aufmerksamkeitstraining
  • „Marburger Konzentrationstraining“
  • Manuelle Therapie
  • Kinesiotape

Die logopädische Behandlung hat zum Ziel, die Kommunikationsbereitschaft des Kindes zu wecken und seine Ausdrucksmöglichkeiten sowie seine kommunikativen Fähigkeiten unter vielfältigen Aspekten zu fördern. Mit unterschiedlichen Methoden gehen unsere Logopädinnen in die Therapieeinheiten, um die Entwicklung von Sprache und Sprechen, Redefluss, Stimme und Hören anzuregen. 

Behandlungsfelder sind unteranderem:

  • Fütter- und Gedeihstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Sprachentwicklungsstörung/-verzögerung z. B. Late Talker, kindlicher Entwicklungsdyspraxie, myofunktionellen Störungen und Aussprachestörungen
  • Sprach- und Sprechstörungen bei Autismusspektrumstörungen , Trisomie 21 und bei Menschen mit Mehrfachbehinderung
  • Sprach- und Sprechstörungen bei Hör- und Hörverarbeitungsstörung
  • Redeflussstörungen (Stottern/Poltern)
  • funktionelle, organische und psychogene Stimmstörungen

Zur Behandlung bieten wir folgende Konzepte und Behandlungsmethoden an:

  • Behandlung von SEV und SES (Sprachentwicklungsverzögerungen und -störungen) nach B. Zollinger
  • Patholinguistischer Therapieansatz (PLAN), z.B. Inputspezifizierung
  • Handlungsorientierter Therapieansatz (HOT)
  • Kon-Lab Sprachtherapie
  • GuK (Gebärden unterstützte Kommunikation) und Meta-Com
  • Frühes Lesen
  • Sprachanbahnung mit Hilfe von Lautgebärden
  • FMP nach Schuster
  • Orofaziale Regulationstherapie
  • Non-Avoidance Stottertherapie
  • Dyslexietherapie nach BVL-Standard
  • TOLGS (VED)
  • KOMM!ASS®

Die Physiotherapie umfasst alle Behandlungen des Bewegungsapparates bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Unsere Physiotherapeutinnen sind alle in der Kinder-Physiotherapie ausgebildet. 

Im Rahmen der Kindertherapie behandeln wir Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörungen des Bewegungsapparates sowie Koordinationsstörungen und Haltungsschwächen. Es ist unsere Aufgabe, die Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Koordinationsfähigkeiten von Säuglingen und Kindern auf spielerische Weise zu fördern und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Bei Fragen zur Hilfsmittelversorgung stehen unsere Physiotherapeutinnen gerne zur Verfügung. 

  • Motorischen Entwicklungsverzögerungen, sowie Wahrnehmungs-, Verhaltens-

und Koordinationsstörungen bei Säuglingen und Kindern

  • Orthopädischen und chirurgischen Krankheitsbildern, z. B. Haltungsinsuffizienzen, Skoliose, Fußfehlstellungen, Asymmetrien, Hüftdysplasien etc.
  • Neurologischen Erkrankungen, z. B. zentrale Koordinationsstörungen, Cerebralparese, Schlaganfall etc.
  • Urologischen Störungen im Kindesalter, z. B. nächtliches Einnässen etc.

Folgende Behandlungsmethoden wenden wir in der Therapie an:

  • Bobath
  • Vojta
  • Krankengymnastik
  • Skoliosebehandlung nach Schroth

Grundsätze der Interdisziplinäre Frühförderung (Komplexleistung)

Unsere Interdisziplinäre Frühförderstelle ist eine familien- und wohnortnahe Einrichtung mit dem Auftrag, eine interdisziplinäre Grundversorgung im Rahmen der Früherkennung und Frühförderung von behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern ab ihrer Geburt bis zum individuellen Schuleintritt ambulant und mobil vorzuhalten.

Die Frühförderung als Komplexleistung ist eine Leistung zur Teilhabe. Unabhängig von der Ursache der Behinderung ist die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen oder zu erleichtern. Dies geschieht unter Einbeziehung der Eltern und wesentlichen Bezugspersonen des Kindes und umfasst ärztliche und nichtärztliche Leistungen. Jedes Kind erhält eine individuelle heilpädagogische und medizinisch-therapeutisch abgestimmte Förderung.

Zielsetzung

Die Frühförderung hat das Ziel, eine drohende oder bereits eingetretene Behinderung zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen und die Behinderung durch gezielte Fördermaßnahmen auszugleichen oder zu mildern.

Ziel ist es zudem, das individuelle Entwicklungspotenzial des Kindes zu erfassen und gemeinsam mit den Bezugspersonen einen Rahmen zu schaffen, in dem das Kind seine Potenziale bestmöglich entfalten kann.

Zum Leistungsangebot gehören:

  • Eine fachlich qualifizierte Beratung
  • eine umfassende Diagnostik
  • verbindliche interdisziplinäre Zusammenarbeit der folgenden Bereiche:
    • Heilpädagogik
    • Physiotherapie
    • Ergotherapie
    • Logopädie

Grundsätze der heilpädagogischen Frühförderleistungen

Die heilpädagogischen Frühförderleistungen wenden sich an Familien mit Kindern im Säuglings-, Kleinkind- und Kindergartenalter bis zur Einschulung, die behindert oder von einer Behinderung bedroht sind.

Die heilpädagogische Begleitung bezieht sich auf ein Kind in seiner Familie und deren Lebensumwelt. Die Förderung findet gezielt und mobil im Lebensraum des Kindes statt, so dass die Kindertagesstätte, die Tagesmutter und vor allem das häusliche Umfeld immer mit einbezogen wird bzw. der Ort der Förderung darstellt. Jede Auffälligkeit, Entwicklungsverzögerung oder Behinderung steht stets in Wechselwirkung mit der Umwelt.

Unser heilpädagogisches Verständnis geht von den individuellen Situationen der Kinder und Eltern aus, die in ihrer Selbstwirksamkeit eine Unterstützung erfahren. Wir arbeiten nach den Prinzipien der Ganzheitlichkeit, der Familien- und Lebensweltorientierung.

Antragsverfahren

Der Antrag auf heilpädagogische Frühförderleistung wird seitens der Personensorgeberechtigten beim Eingliederungshilfeträger (Fachdienst Teilhabe SGB IX) gestellt.

Diese Hilfe richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren, die von einer Körper-, Geistes- oder Sinnesbehinderung bzw. einer drohenden Behinderung betroffen sind. Die Kinder und Jugendlichen werden gezielt in ihrer Entwicklung gefördert. Das Ziel ist, die jungen Menschen in die Gesellschaft einzubinden und sie dazu zu befähigen, ihre Freizeit zu gestalten, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und in (Sport)-Vereinen mitzumachen.

Unsere pädagogischen Fachkräfte arbeiten flexibel an verschiedenen Orten, z. B. innerhalb des Elternhauses oder im Wohnumfeld der Familie. Sie nehmen – soweit gewünscht und möglich – mit den jungen Menschen an verschiedenen Freizeitangeboten teil.

Antragsverfahren

Ein Antrag auf ambulante pädagogische Betreuung wird von den Personensorgeberechtigten beim Fachdienst Teilhabe des Kreises Pinneberg gestellt. Auf Wunsch begleiten die Familienräume das Antragsverfahren.

Die Familienräume bieten Familien mit einem Kind mit Pflegegrad Entlastungs- und Unterstützungsangebote an. Kinder und Jugendliche mit einem Pflegegrad können im Rahmen der Leistungen der Pflegeversicherungen an folgenden Angeboten teilnehmen:

  • 14- tägig stattfindende Freizeitgruppe
  • Ferienfreizeiten innerhalb der Schulferien Schleswig-Holsteins (Frühjahr, Sommer und Herbstferien)
  • Stundenweise Betreuung des Kindes an einem oder mehreren Tagen der Woche im häuslichen Umfeld und Begleitung zu Freizeitaktivitäten
  • Angebote zur Entlastung im Alltag:
    • Unterstützung für Pflegebedürftige bei allgemeinen Anforderungen des Alltags
    • Einkaufen und Unterstützung bei der Haushaltsführung für die Pflegeperson